im dialog voneinander lernen

Alle Sichtweisen, Theorien und Meinungen sind ernst zu nehmen und alle können in Frage gestellt werden. Die mentalen Modelle der Teilnehmenden werden erkundet. Es wird klar, dass das Wissen der Gruppe dann, wenn es zusammengeführt wird, etwas ganz anderes ist, als das Wissen des Einzelnen.

Damit sich diese Kommunikationsfähigkeiten entwickeln können, braucht es einen Rahmen und Bedingungen, die die vielfältigen dabei ablaufenden Prozesse zulassen.

Man kann nicht einfach kommen und gehen wie es einem passt. Verbindlichkeit über eine gewisse Zeitspanne sollte gegeben sein. Räume werden geschaffen, nicht nur im Sinne von Orten, sondern im Sinne einer Etablierung von regelmäßigen Gesprächen, deren Regeln und Durchführung die Fähigkeiten aller Teilnehmenden zutage bringen.

Dialoge sind nicht planbar, zielen auf kein Ergebnis und sind offen für alles, was geschehen mag. Oft stiftet der Dialog zunächst einmal Verwirrung, weil unterschiedliche Perspektiven nebeneinanderstehen oder etwas, das für wahr gehalten wurde, plötzlich unsicher ist. Urgesteine von Annahmen und Glaubenssätzen können ins Wanken kommen. Dann werden die eigenen Positionen in Frage gestellt, Dinge neu überdacht und geordnet.

Dialog birgt im Setting des verlangsamten Sprechens Nebeneffekte, die die Entwicklung der Teilnehmer in vielerlei Hinsicht begünstigen.